Vor acht Jahren war es zum ersten Mal so weit: Unter dem
Motto „Ohrenblick mal“ trafen sich Posaunenchormitglieder aus ganz Deutschland
für ein gemeinsames Wochenende voller Musik in Leipzig. Dieses Jahr ging es endlich
in die zweite Runde: Vom 3. bis 5. Juni fand in Dresden der zweite DEPT –
Deutsche Evangelische Posaunentag – statt. Das Motto: Luft nach oben!
Und auch wenn das erste Mal spannend war, einfach weil es
so etwas vorher noch nie gegeben hatte, war für mich das zweite Mal sogar noch
etwas spannender, denn ich war nicht nur Gast, sondern auch Gastgeber! Schon am
Montag reiste eine Bläsergruppe aus Südafrika an. Die Mitglieder sind zum
Großteil Nachfahren deutscher Auswanderer und sprechen Deutsch nach wie vor als
ihre Muttersprache. Zwei Trompeter des Chores waren bei meiner Familie und mir
für eine Woche zu Gast. Wir hatten viel Gelegenheit Kulturelles auszutauschen,
aber natürlich auch gemeinsam zu Musizieren.
Ich muss gestehen, dass ich den Beginn des Posaunentages
erstmal verpasst habe. Das Eröffnungskonzert war am Freitagnachmittag auf Alt-
und Neumarkt und zu der Zeit saß ich noch auf Arbeit. Aber ich muss zugeben,
dass ich darüber gar nicht sooo böse bin nicht dort gewesen zu sein, da zu dem
Zeitpunkt noch heftige Regenschauer über die Stadt fegten! Als nächstes habe
ich die Generalprobe im Stadion verpasst. Wer braucht schon Übung? Wir
hatten nämlich Karten fürs Symphoniekonzert in der Semperoper bestellt (und ich
dachte immer, ich kann gut planen!). Gut, zumindest gibt es in der
Staatskapelle Dresden auch Blechbläser, also war das thematisch zumindest etwas
passend. Als nächstes haben wir den Auftritt „unserer“ Südafrikaner auf der
Altmarkt-Bühne verpasst. Gerade als wir von der Semperoper zum Altmarkt
gelaufen waren, war der nämlich zu Ende, weil er aus Zeitgründen leider
eingekürzt wurde.
So, nun aber endlich zu den Dingen, die ich NICHT
verpasst habe!! Da wäre zum einen das Konzert der Gruppe BiHuN und Band am Samstagabend.
Für diesen Abend waren über 20 Konzerte in Dresden und Radebeul organisiert und
es gab die verschiedensten Musikrichtungen zu hören. Wir haben uns für etwas
Modernes entschieden: Jazz, Rock und Klezmer. Und es hat sich gelohnt! Und wie!
Nicht nur, dass die Musiker spitze gespielt haben, nein, wir haben auch noch
eine Bekannte getroffen, die inzwischen in dieser Band spielt.
Vom Konzert ging es dann direkt ans Elbufer. Um 21 Uhr
fand hier die Serenade* statt. In drei Gruppen; eine davon am Königsufer, zwei
auf den Elbwiesen; wurden Neukompositionen für den Posaunentag und Klassiker
wie die Feuerwerksmusik musiziert. Das Zusammenspiel war nicht so einfach, da man die anderen Gruppen immer zeitversetzt gehört hat. Passend zu der Feuerwerksmusik gab es am
Ende auch noch ein Feuerwerk! Ein echtes Highlight!
Der Sonntagmorgen startete mit Morgenmusiken an
verschiedenen Plätzen in Dresden und Radebeul. Eine Gelegenheit zu der wir mit
dem Chor aus Südafrika gemeinsam spielen konnten. Nachdem der letzte Ton
verklungen war, wurden die Instrumente schnell in die Koffer „geschmissen“ und
im Eiltempo ging es zur Straßenbahn und rein nach Dresden zum Dynamostadion.
Im Stadion fand 12 Uhr der Abschlussgottesdienst* statt.
Ich saß mit einer Freundin und Bekannten in der obersten Reihe und hatte somit
einen erstklassigen Blick über das ganze Stadion in dem die goldenen
Instrumente in der Sonne glitzerten. Eine Menge aus über 17.000 Blechbläsern
ist schon beeindruckend! Und erst der Klang! Einfach gewaltig!
Mein Flügelhorn |
Ach ja, und apropos Bekannte – die trifft man auf solch
einem Fest natürlich immer! Und wenn man sich schon mehrere Jahre nicht mehr
gesehen hat, als Blechbläser kann man sich nie komplett aus den Augen verlieren
=) Selbst unsere Gäste sind auf dem Altmarkt einem Bekannten über den Weg
gelaufen, der vor ein paar Jahren von Südafrika nach Deutschland gezogen ist.
Fazit: Es war ein wunderschönes Wochenende, die Zeit ging
viel zu schnell rum, ich werde unsere Gäste vermissen, aber Südafrika wurde uns
wärmstens als Reiseziel ans Herz gelegt!
*Hier gelangt ihr zu Aufnahmen des DEPT von Florian Wentzel - unbedingt anhören!
*Hier gelangt ihr zu Aufnahmen des DEPT von Florian Wentzel - unbedingt anhören!
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